Biozynismus
Also ich habe den Vorteil von Biosprit bisher immer noch nicht verstanden. Bitte da um Nachhilfe.
Pflanzen wachsen, nehmen Kohlendioxid auf, man verbrennt sie und dabei wird Kohlendioxid freigesetzt. Klimaneutral nennt man das, weil in etwa soviel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor aufgenommen wurde. Und zwar im Gegensatz zu Kohle und Öl jetzt aufgenommenes Kohlendioxid, welches nicht schon verpackt in der Erde schlummert.
Nun ja... Nehmen wir mal an, dass keinerlei Betonflächen in Biosprit-Anbauflächen umgewandelt werden. Dann haben wir eine bestimmte Grünfläche, die eine Menge x an Kohlendioxid aufnehmen kann. Und nehmen wir mal an, dass man für eine bestimmte Strecke, die man mit dem PKW zurücklegt, eine Menge y an Kohlendioxid abgibt. Sofern Mais, der für Biosprit bestimmt nicht, nicht mehr Kohlendioxid aufnimmt, als Mais, aus dem man Popcorn macht. Und der PKW bei einer 100 km-Bio-Fahrt nicht weniger Kohlendioxid freisetzt, als für eine 100 km-Erdölfahrt, dann ist sowohl das Aufnahme-X, als auch das Abgabe-Y gleich groß. Ob ich aus Mais jetzt Biosprit mache, Popcorn brutzel oder es auf den Weltmarkt schmeiße und den Korn-Preis senke. Es ändert sich nix. Die Grünflächen bleiben gleich und der Emissionsaustausch bleibt auch konstant.
Man fühlt sich nur besser. Aber dann kann man auch "grün surfen"...
Das einzige, was man damit bewirkt, ist, dass man die traditionellen endlichen fossilen Brennstoffe "strecken" und damit länger nutzen kann. Man kann über die Dauer mehr verbrennen und mehr emittieren. Ist doch auch was Nettes.
Wenn man dann noch annimmt, dass einerseits die Aufnahme der Grünfläche nicht konstant ist, weil mittelbar bspw. Regenwald gegen Nutzfläche eingetauscht wird. Und man dann noch annimmt, dass der derzeitige Anbau mehr Schadstoffe ausstößt, wie man durch den "klimaneutralen" Biosprit "einsparen" kann, dann fragt man sich, was daran ökologisch ist. Von verhungernden Afrikanern mal nicht gesprochen, denn solange diese nicht auf der Autobahn verhungern, haben die mit Biosprit eh nix zu tun... Davon ab haben die Heuschrecken Schuld.
Neu ist das alles nicht. Was interessant ist, ist der Grund, warum der Pflichtbeimischung vielleicht doch noch gekippt wird. Weil die ganzen alten PKWs den Biosprit nicht packen und man Super Plus tanken muss. Wobei, wenn die französischen Autos damit keine Probleme haben, sehe ich da jetzt auch keinerlei Probleme.
Alles wird gut. Nehme ich an...
-- -- --
18,9°C / 38% / 1016 hPa
Pflanzen wachsen, nehmen Kohlendioxid auf, man verbrennt sie und dabei wird Kohlendioxid freigesetzt. Klimaneutral nennt man das, weil in etwa soviel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie zuvor aufgenommen wurde. Und zwar im Gegensatz zu Kohle und Öl jetzt aufgenommenes Kohlendioxid, welches nicht schon verpackt in der Erde schlummert.
Nun ja... Nehmen wir mal an, dass keinerlei Betonflächen in Biosprit-Anbauflächen umgewandelt werden. Dann haben wir eine bestimmte Grünfläche, die eine Menge x an Kohlendioxid aufnehmen kann. Und nehmen wir mal an, dass man für eine bestimmte Strecke, die man mit dem PKW zurücklegt, eine Menge y an Kohlendioxid abgibt. Sofern Mais, der für Biosprit bestimmt nicht, nicht mehr Kohlendioxid aufnimmt, als Mais, aus dem man Popcorn macht. Und der PKW bei einer 100 km-Bio-Fahrt nicht weniger Kohlendioxid freisetzt, als für eine 100 km-Erdölfahrt, dann ist sowohl das Aufnahme-X, als auch das Abgabe-Y gleich groß. Ob ich aus Mais jetzt Biosprit mache, Popcorn brutzel oder es auf den Weltmarkt schmeiße und den Korn-Preis senke. Es ändert sich nix. Die Grünflächen bleiben gleich und der Emissionsaustausch bleibt auch konstant.
Man fühlt sich nur besser. Aber dann kann man auch "grün surfen"...
Das einzige, was man damit bewirkt, ist, dass man die traditionellen endlichen fossilen Brennstoffe "strecken" und damit länger nutzen kann. Man kann über die Dauer mehr verbrennen und mehr emittieren. Ist doch auch was Nettes.
Wenn man dann noch annimmt, dass einerseits die Aufnahme der Grünfläche nicht konstant ist, weil mittelbar bspw. Regenwald gegen Nutzfläche eingetauscht wird. Und man dann noch annimmt, dass der derzeitige Anbau mehr Schadstoffe ausstößt, wie man durch den "klimaneutralen" Biosprit "einsparen" kann, dann fragt man sich, was daran ökologisch ist. Von verhungernden Afrikanern mal nicht gesprochen, denn solange diese nicht auf der Autobahn verhungern, haben die mit Biosprit eh nix zu tun... Davon ab haben die Heuschrecken Schuld.
Neu ist das alles nicht. Was interessant ist, ist der Grund, warum der Pflichtbeimischung vielleicht doch noch gekippt wird. Weil die ganzen alten PKWs den Biosprit nicht packen und man Super Plus tanken muss. Wobei, wenn die französischen Autos damit keine Probleme haben, sehe ich da jetzt auch keinerlei Probleme.
Alles wird gut. Nehme ich an...
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Der Tester - 23. Apr, 19:38
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