Kampf um die Autobahn
Neulich irgendwo auf einer Autobahn auf einem LKW gelesen:
Bis man Äpfel per Mail verschicken kann, müssen wir uns die Straße leider noch teilen.
Es war die Heimfahrt und es war Stau. Eine unschöne Kombination, aber Stau ist immer unschön. Und zuletzt gar nicht so selten. Schuld haben weniger die LKW, meine Erfahrungen mit denen sind auch gar nicht so schlecht. Insgesamt muss ich sagen, so viele "Verrückte", wie manche meinen, sind gar nicht unterwegs. Wobei ich auch sagen muss, wenn man dann an den Feiertagen bspw. mal mit der Verwandtschaft drüber diskutiert, spricht man dann auch zumeist mit Personen, die die Autobahnen eher von den Urlaubsfahrten kennen.
Ich hingegen von dem normalen Vielpendlerverkehr. Und ich behaupte einfach mal, wer viel unterwegs ist, bekommt eine gewisse Gelassenheit. Natürlich gibt es auch ein paar wenige, die da rausfallen. Drängeln, querstellen, beim Reißverschluss dicht machen. Meiner Erfahrung nach eher Ausnahmen. Und das muss noch nicht einmal natürliche Selektion sein. Von wegen dem Auto, dem Baum und dem fehlenden Abstand dazwischen. Schnelle Fahrt und ausreichend Platz für das eigene Überleben müssen sich nicht ausschließen. Auch wenn manche es heldenhaft interpretieren. Und sich für unsterblich halten. Die Spieltheorie spricht dann von der "trembling hand". Die zitternde Hand.
Man rechnet nicht damit, dass der andere einen Fehler machen oder bei ihm einfach etwas schief gehen könnte... Zumindest bei Zweiradfahrern und Fußgängern greift hier dann auch wieder die natürliche Selektion. Die Knautschzone fängt mit dem eigenen Winterspeck an. Vielleicht daher auch der Trend zum Übergewicht. Die Überlebensreserve neu interpretiert.
Aber wer viel unterwegs ist, der tut sich den Stress einfach nicht mehr an. Auch hierbei gibt es ganz verschiedene Einflüsse.
"Ich versteh gar nicht, wie ihr im Stau so ruhig bleiben könnt, ich werd da verrückt, dass es nicht voran geht und alle um mich herum sind ganz entspannt, lesen etwas oder so"
- "Du musst verstehen, er kommt vom Land, da ist immer freie Fahrt"
-- "Naja, es bringt halt nichts. Außerdem gewöhnt man sich irgendwie dran".
Interessant ist nur, warum es zuletzt so viele Staus gab. Sicher, es wird derzeit allerorts gebuddelt wie die Weltmeister. Da braucht es kein Konjunkturprogramm, man tröpfelt von Baustelle zu Baustelle. Was aber so richtig Zeit kostet, sind die Unfälle.
Sicher, Autos sind momentan recht günstig zu haben. Aber bitte, verschrottet die alten nicht auf den Straßen. Viele Menschen werden dafür dankbar sein.
Ich bin einer davon.
-- -- --
-1,6°C / 63% / 1037 hPa
Bis man Äpfel per Mail verschicken kann, müssen wir uns die Straße leider noch teilen.
Es war die Heimfahrt und es war Stau. Eine unschöne Kombination, aber Stau ist immer unschön. Und zuletzt gar nicht so selten. Schuld haben weniger die LKW, meine Erfahrungen mit denen sind auch gar nicht so schlecht. Insgesamt muss ich sagen, so viele "Verrückte", wie manche meinen, sind gar nicht unterwegs. Wobei ich auch sagen muss, wenn man dann an den Feiertagen bspw. mal mit der Verwandtschaft drüber diskutiert, spricht man dann auch zumeist mit Personen, die die Autobahnen eher von den Urlaubsfahrten kennen.
Ich hingegen von dem normalen Vielpendlerverkehr. Und ich behaupte einfach mal, wer viel unterwegs ist, bekommt eine gewisse Gelassenheit. Natürlich gibt es auch ein paar wenige, die da rausfallen. Drängeln, querstellen, beim Reißverschluss dicht machen. Meiner Erfahrung nach eher Ausnahmen. Und das muss noch nicht einmal natürliche Selektion sein. Von wegen dem Auto, dem Baum und dem fehlenden Abstand dazwischen. Schnelle Fahrt und ausreichend Platz für das eigene Überleben müssen sich nicht ausschließen. Auch wenn manche es heldenhaft interpretieren. Und sich für unsterblich halten. Die Spieltheorie spricht dann von der "trembling hand". Die zitternde Hand.
Man rechnet nicht damit, dass der andere einen Fehler machen oder bei ihm einfach etwas schief gehen könnte... Zumindest bei Zweiradfahrern und Fußgängern greift hier dann auch wieder die natürliche Selektion. Die Knautschzone fängt mit dem eigenen Winterspeck an. Vielleicht daher auch der Trend zum Übergewicht. Die Überlebensreserve neu interpretiert.
Aber wer viel unterwegs ist, der tut sich den Stress einfach nicht mehr an. Auch hierbei gibt es ganz verschiedene Einflüsse.
"Ich versteh gar nicht, wie ihr im Stau so ruhig bleiben könnt, ich werd da verrückt, dass es nicht voran geht und alle um mich herum sind ganz entspannt, lesen etwas oder so"
- "Du musst verstehen, er kommt vom Land, da ist immer freie Fahrt"
-- "Naja, es bringt halt nichts. Außerdem gewöhnt man sich irgendwie dran".
Interessant ist nur, warum es zuletzt so viele Staus gab. Sicher, es wird derzeit allerorts gebuddelt wie die Weltmeister. Da braucht es kein Konjunkturprogramm, man tröpfelt von Baustelle zu Baustelle. Was aber so richtig Zeit kostet, sind die Unfälle.
Sicher, Autos sind momentan recht günstig zu haben. Aber bitte, verschrottet die alten nicht auf den Straßen. Viele Menschen werden dafür dankbar sein.
Ich bin einer davon.
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Der Tester - 26. Dez, 19:14
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